Börcs ist ein kleines Dörfchen in Westungarn, nahe Györ, und von knapp mehr als eintausend äußerst gastfreundlichen Menschen bewohnt. Dorthin soll unsere Reise am Sonntag, dem 09.06.2019, führen, um bei einem gemütlichen Familienfest für musikalische Untermalung zu sorgen.
Es liegt wohl daran, dass wir von den Qualitäten unseres ehemaligen Busfahrers Willi Nitschinger derart verwöhnt sind, weshalb wir nun jedem neuen Chauffeur umso genauer auf die Finger schauen.
Der Bus hält also vor dem Musikhaus in Nickelsdorf, wird mit Instrumenten und Verstärkeranlage beladen und dann kommt der Test für den Buslenker: Reifenwechsel bei 35 °C im Schatten, was aber keine Rolle spielt, da sich der Schatten ganz woanders befindet, als der Reifen. Im Schweiße unseres Angesichts beobachten wir das Tun des Mannes und nach 40 Minuten tadelloser Leistung gibt es Applaus und den Startschuss zur Abfahrt.
Börcs ist auch der Wohnort unseres Tubisten Ákos Hettinger und seiner Familie, die wie alle anderen Beteiligten aus dem Dorf, ab dem Zeitpunkt unserer Ankunft, großes Augenmerk darauflegen, es uns an nichts fehlen zu lassen. Als Burgenländer und quasi Ex-Westungar entwickelt man hier tatsächlich schnell ein Gefühl nostalgischer Verbundenheit … man befindet sich ja nicht wirklich im Ausland, sondern in der ehemaligen Heimat.
Nach unserem kleinen Konzert werden wir mit Gulasch in verschiedensten Variationen verwöhnt, Palatschinken und Baumkuchen dürfen auch nicht fehlen und wenn man in Ungarn Schnaps trinkt, sollte man das Glas nicht gleich auf einmal leeren, es ist schneller wieder voll, als man schlucken kann.
Der Abschied von den freundlichen Menschen ist herzlich und wir freuen uns schon jetzt auf ein weiteres Wiedersehen in Börcs.
Die Abfahrt geht dann einigermaßen rasch vonstatten, da wir auf einen weiteren Test für den Busfahrer verzichten.