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Gran Canaria ist eine Insel des Kanarischen Archipels und liegt 210 km westlich vor der Küste Südmarokkos im Atlantischen Ozean, zwischen ihren größeren Nachbarinseln Teneriffa im Westen und Fuerteventura im Osten. Wie alle Inseln des Archipels ist auch Gran Canaria vulkanischen Ursprungs. Die höchste Erhebung im Zentrum der Insel ist der 1949 Meter hohe, erloschene Vulkan Pico de las Nieves. Wahrzeichen Gran Canarias ist der 1813 Meter hohe Roque Nublo. Gran Canaria ist mit einer Fläche von 1560 km² gerade eineinhalb Mal so groß wie unser Heimatbezirk Neusiedl am See.

Diese Fakten sind nicht wirklich Anreiz genug, sich fünf Stunden in ein Flugzeug zu zwängen, um sich das Ganze anzusehen. Wir haben es dennoch getan – und zwar für den Workshop "GC" vom 04. bis. 11.11.2017.

Geplant und organisiert hat diese Bildungsreise unser, im allgemeinen, ziemlich gutmütige Obmann Karl Johann Gonter. Dennoch hätte man sich - hinterher betrachtet - im Vorfeld sicherheitshalber mit dem einen oder anderen Scherz ihm gegenüber mehr zurücknehmen können, denn ehe man sich’s versieht, sitzt man beim Hinflug im Flieger in der letzten Reihe neben der Klotür, wo das Geräusch der Vakuumspülung den Lärm der Triebwerke um Längen schlägt und verschiedenerlei Aromen in Form von Duftwolken das sensitive Riechorgan umschmeicheln. Der Sitzabstand dieser Reihe ist zusätzlich um fünf Zentimeter reduziert und das Gros der Fluggäste pilgert während der gesamten Flugzeit an einem vorbei, tränenden Auges und mit verkrampfter Beckenmuskulatur darauf harrend, dass sich die Klotür öffnet.

Endlich gut gelandet und der Beengtheit des Flugzeuges entflohen, wartet man am Laufband auf die Koffer, die nicht kommen wollen.

Der Transfer zum Hotel findet bereits bei vollständiger Dunkelheit statt und endlich sind wir da, im "H10 Playa Meloneras Palace" – das ist eine eindrucksvolle 5-Sterne-Herberge. Einchecken dauert auch etwas, kein Wunder bei 33 Personen, die allesamt und gleichzeitig die Rezeption stürmen. Zum Zeitvertreib wird Sekt gereicht – der erinnert geschmacklich an zu Hause – und der Obmann ist zufrieden.

Nachdem die Zimmer verteilt sind, geht es zum feudalen Abendessen und ab jetzt kann der Workshop beginnen. Im Anschluss an das Essen steht schon die erste Ansatzprobe in der Hotel-Disco auf dem Plan. Wer danach noch genug Energie aufbringt, hat die Möglichkeit, eine Einheit Gruppenstudium unter Anleitung des Kapellmeisters zu absolvieren.

Dass das H10-Hotel ein Quartier der Spitzenklasse ist, merkt man spätestens dann, wenn man vom Gruppenstudium erschöpft zurückkehrt, sich orientierungslos auf Zimmersuche begibt, und vom stets freundlichen und hilfsbereiten Sicherheitspersonal persönlich zur Unterkunft eskortiert wird.

Als am nächsten Morgen die ersten Sonnenstrahlen den Tag ankündigen und der erste Blick vom Balkon die Hotelanlage kaum zu erfassen vermag, weiß man, da lässt es sich leben.

Man kann auf Gran Canaria einige Dinge tun, die man zu Hause nicht tun kann. Laufen und Radfahren zählen für unsereinen nicht dazu, weil das kann man ja auch zu Hause machen … wenn man will. Wenn man von Meloneras der Strandpromenade entlang zum Leuchtturm von Maspalomas schlendert, kann man dennoch unzählige, ja man kann ruhig sagen Unglückliche, sehen, denen das noch keiner gesagt hat. Mit schmerzverzerrten Mienen und schweißtriefenden Blicken humpeln oder strampeln sie an einem vorbei, angetrieben von einem aus schlechtem Gewissen geborenen Masochismus, der ihnen den eigenen Urlaub vermiest. Wir zählen nicht zu dieser Sorte, wir lästern über die Gelegenheits-Jogger, bedauern sie fast, genießen den herrlichen Blick von der Promenade und setzen uns ins nächste Café, um kurz von den Strapazen der Morgenwanderung auszuruhen.

Spaziert man vom Faro de Maspalomas, der auch den südlichsten Punkt der Insel darstellen soll, weiter nach Playa del Ingles, läuft man ca. 7 km am schönen aber übervölkerten Sandstrand entlang, vorbei an eindrucksvollen Dünen, mehr oder weniger entblößten Badegästen und mehr oder weniger gewuchteten Geschlechts- und anderen Körperteilen. Man ist erstaunt und lernt, was der Mensch bereit ist seinem Körper anzutun, wenn er meint, dadurch schöner zu wirken. Es ist wie bei einem Autounfall – ist es auch noch so schrecklich, man muss einfach hinschauen.

Mit dem Taxi kommt man auf Gran Canaria überall hin, das ist woanders auf der Welt wohl auch so. Aber nicht überall auf der Welt gibt es einen Ort, den uns Obmann Karl Johann Gonter unbedingt zeigen will. Zwischen Arguineguin und Puerto Rico liegt bei Patalavaca das exklusive Ferienresort Anfi del Mar. Eingebettet in die karge Felsenlandschaft zeigt sich hier eine Ferienclubanlage mit luxuriösen Apartments, Restaurants, Cafés und Geschäften in einer wunderbar gestalteten Umgebung mit tropischer Vegetation. Der aus aufgeschüttetem Karibiksand bestehende Strand ist vielleicht einer der schönsten der Insel. Das glasklare Wasser der Bucht und die häufig davor ankernden Yachten runden das exklusive Bild der Anlage vollends ab.

Ein kleiner Tipp: Wenn man sich dann mit dem Taxi wieder auf Heimfahrt begibt, sollte man aufpassen, dass im Kreisverkehr nicht unversehens die Autotür aufspringt. Also entweder mit beiden Händen die Türe zuhalten, oder weniger "Kolaramm" bestellen.

Eine kulinarische Reise quer durch die gesamte Insel hat auch etwas für sich. Man sieht wo die Einheimischen wohnen und lernt auch das kennen, wovon sie sich ernähren. Es gibt ja tatsächlich Zeitgenossen, die waren schon unzählige Male auf Gran Canaria und wissen bis heute nicht, was Gofio ist. Gofio wird aus vermahlenem gerösteten Getreide mit oder ohne Zusatz von Meersalz hergestellt. In der Gastronomie wird Gofio heute in zwei Varianten angeboten. Einerseits in der eher traditionelleren Art als Teig, bei dem Gofio z. B. mit Fleisch- oder Gemüsebrühe, Kräutern und Zwiebeln verknetet wird oder als süße Variante z. B. mit Honig, gemahlenen Mandeln und Rosinen. Die süße Variante kam unseren Geschmacksknospen ja noch auf geradem Wege entgegen, für die deftige Variante hingegen, muss man dort wohl geboren sein. Da wird nämlich ein Fisch gekocht, dann nimmt man den Fisch aus dem Wasser, das Gofio wird mit dem Fischwasser und anderen Zutaten vermischt bis ein puddingähnlicher Brei entsteht, dann soll man es essen – schade um den Fisch, den hat jemand anderer bekommen.

Weitere Spezialitäten der Insel sind Mandelbrot, süße Blunze, Papas arrugadas (kleine, ungeschälte Erdäpfel in Salzwasser gekocht, die mit roter oder grüner Sauce (Mojo) gegessen werden) oder Ropa vieja (wörtlich "alte Kleidung", eine Art Erdäpfelgulasch mit Kichererbsen und Rindfleisch). Der Name Ropa vieja geht auf eine Legende zurück, nach der einst ein armer alter Mann seine Kleidung zerschnitten und gekocht haben soll, weil er für sich und seine Familie kein Essen mehr beschaffen konnte. Dann habe er über dem köchelnden Gebräu gebetet, woraufhin ein Wunder geschah und sich seine gekochte Kleidung in einen köstlichen Fleischeintopf verwandelte. Beim Gofio hat er wahrscheinlich vergessen zu beten.

Dies alles und mehr erfährt man und lernt man kennen, wenn man mit dem Bus über schmale Serpentinen durch die wild-zerklüftete Berglandschaft Gran Canarias fährt. Die Vegetation reicht hier von aus Amerika importierten Feigenkakteen, über die berühmte Kanaren-Wolfsmilch bis hin zu Kiefern- und Lorbeerwäldern. Auch Feigenbäume, Mandelbäume, jede Menge Zitrusarten und sogar Eukalypten begegnen einem während der Fahrt.

Auch wenn ein Workshop der Weiterbildung dient, soll man ab und zu, so zwischendurch entspannen können. So schiebt der eine oder andere, den einen oder anderen Badetag ein, haut das Geld beim Shoppen raus oder muss sich vom nächtlichen Gruppenstudium erholen. Auch ein Tauchgang oder eine Unterseeboot-Tour werden von einigen Unerschrockenen in Anspruch genommen. Im Puerto de Mogán ist der erste Unterwasserthemenpark der Kanaren angelegt. Künstliche Riffe, eigens versenkte Wracks und Säulen in einem 150 m langen Unterwasserkorridor sollen den Tauchtourismus ankurbeln und die Ansiedelung aller möglichen Arten maritimer Spezies fördern. Das kann man auch als Beschäftigungstherapie für Hobby-Meeresarchäologen verkaufen.

Wer, so wie unser Kapellmeister Werner Wendelin seine Tochter Verena mit Schwiegersohn Ayoze und zwei Enkelkinder auf der Insel beheimatet weiß, muss neben dem Fahrplan des Workshops auch noch familiären Verpflichtungen nachkommen. Das ist dann doppelt so schwer. Die Enkeltochter Chloe will in den Kindergarten gebracht und wieder abgeholt werden. Auf den kleinen James aufzupassen ist doppelt so schwer, wie einen Sack Flöhe zu hüten … und gekocht muss auch noch werden. Da werden nämlich Schnitzel, Backhendl und Schweinsbraten gegessen … kein Gofio.

Natürlich vergeht die Zeit während eines Workshops viel zu schnell, da man sich ständig den hohen Anforderungen des jeweiligen Aufgabengebietes widmen muss, und sich keinerlei Ablenkung erlauben kann. So ist auch für uns schon bald der letzte Tag angebrochen und der Rückflug in die herbstliche Heimat wird als letzter Punkt des Seminarprogrammes abgehakt.

Eine anstrengende Woche liegt hinter uns, eine Woche mit vielen Höhepunkten, wunderschönen Eindrücken und allerlei neuen Informationen. Natürlich werden einige, wenn nicht sogar viele, diese Insel weitere Male besuchen – für den Rest war diese Reise einmalig. Gefallen hat es uns allemal!

Falls sich jemand wundert, warum es keine Fotos mit Musikinstrumenten gibt: während der Workshop-Einheiten bestand strengstes Fotografier-Verbot.

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