Hasselfelde ist ein Ortsteil der Stadt Oberharz am Brocken und seit 2002 ein staatlich anerkannter Luftkurort im Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt. Zum zweiten Mal bereits, sind wir von den Hasselfelder Jägern dahin eingeladen. Aber nicht etwa um zu jagen, die Hasselfelder Jäger schießen nicht, sie machen Musik ... und Blasmusikfeste.
Da werden also alljährlich sämtliche Fahrzeuge aus der Hasselfelder Lindenstraße verbannt, Tische und Bänke auf der Fahrbahn platziert, die Straßeneinfahrt mit einer Bühne verbarrikadiert und am entgegengesetzten Ende die Grillbude und die Getränkequelle positioniert. So auch am Sonntag, dem 07.07.2019, und somit könnte das 12. Hasselfelder Blasmusikfest beginnen.
Bevor wir aber dort auf die Bühne dürfen, müssen wir eine Distanz von 760 km und einen Temperaturunterschied von 22 Grad Celsius hinter uns bringen. Gerade schwitzen wir zu Hause noch bei 35 Grad im Schatten, keine 10 Stunden später frösteln wir, weil hochsommerlich bekleidet, im Harz bei 13 Strichen über Null. Das bedeutet aber dennoch eine wesentliche klimatische Verbesserung gegenüber unserem ersten Besuch in Hasselfelde, da haben wir unser Konzert nämlich im strömenden Regen durchgezogen.
Die Wetterbedingungen werden hier größtenteils vom Brocken beeinflusst, dem höchsten Berg im Harz und in Sachsen-Anhalt. Es ist der niederschlagsreichste Punkt in Mitteleuropa, aber das kennen wir bereits. Was man vom Brocken, der im Volksmund auch Blocksberg genannt wird, noch kennt, sind die Sagen, die sich um ihn ranken. Seit dem 16. Jahrhundert gilt der Brocken als Hauptversammlungsort der Hexen aus ganz Deutschland.
Wir sehen kurz in die Runden der Gäste in der Lindenstraße und können dabei erkennen, dass sehr viele Frauen darunter sind. Zum Termin des Hasselfelder Blasmusikfestes ist am Blocksberg also Ruhetag.
Die Wartezeit auf unseren eigenen Auftritt wird uns verkürzt mit den Darbietungen der Gastgeber, der Hasselfelder Jäger selbst und der Föhrenberger Blasmusik, einer erstklassigen böhmisch-mährischen Formation aus der Schwäbischen Alb.
Kaum sind wir selber auf der Bühne, erhalten wir augenblicklich die Bestätigung des Eindrucks, den wir schon bei unserem ersten Auftritt hier gewinnen durften. Die Hasselfelder sind ein Publikum, wie man es sich nur wünschen kann. Hier wird der Blasmusik noch der gebührende Stellenwert zuerkannt.
Wir bedanken uns bei den Hasselfelder Jägern, im Speziellen bei deren Vorsitzenden Helmut Fessel, für die ausgesprochene Gastfreundlichkeit und für die Einladung zu diesem wunderbaren Fest.
Am Brocken wissen nicht nur die Hexen wie man feiert.